Mittwoch, 2. Oktober 2013

Thalia - den Kunden im Blick

Mit Widrigkeiten hat man aber nicht nur - wie berichtet - bei Weltbild zu kämpfen. Als echter Bücherwurm bin ich ja regelmäßig in diversen Buchläden unterwegs und kaufe auch regelmäßig online ein.

Da passierte dann neulich diese Geschichte:

Bei thalia.de hatte ich zwei Bücher bestellt. Eines war sofort lieferbar, das andere erst in in 1 bis 2 Wochen, da es sich um ein englischsprachiges Buch handelte. Bestellt hatte ich beide ausnahmsweise in meine nächstgelegene Filiale.

Das erste Buch konnte ich also am nächsten Tag abholen.

Das zweite ließ auf sich warten - 1 Woche, 2 Wochen. Ich frage in der Filiale nach - per E-Mail. 1 E-Mail, 2 E-Mails - keine Antwort. Ich frage bei thalia.de nach. Da hatte ich ja schließlich auch bestellt.

Wir können leider nicht helfen, aber ... "Unsere Kollegen vor Ort freuen sich ... bereits auf Ihre Anfrage."

Nein, eben nicht.

Oh, das tut uns leid, aber jetzt "Ihre Bestellung liegt in Ihrer Filiale zur Abholung bereit."

Na prima, geht doch.

Nein, ging doch nicht.

Das Buch war gar nicht da.
Die Mitarbeiterin vor Ort erklärte mir wortreich, dass man das Buch jetzt erst aus England beschaffen müsste (mmh, ich dachte, ich hätte es bereits vor fast drei Wochen bestellt).
thalia.de hätte mir das mit "Ihre Bestellung liegt ..." wohl nur mitteilen wollen. 
Auf meine E-Mails hätte man nun wirklich nicht antworten können, dafür sei einfach zu viel zu tun.

Na dann, ich verzichte auf die Bestellung - Storno bitte.

Wieso? Weil sie unfähig sind!

So kann man das jetzt aber nicht sagen, da sind ja wohl "höhere Mächte am Werk gewesen".

Höhere Mächte??

Hatte da der Schutzheilige der Bücher seine Finger im Spiel? Das kann Thalia doch nicht ernst meinen. Wenn man persönliches Versagen auf allen Seiten nicht mehr ehrlich zugeben kann und sich nur hinter hohlen Phrasen versteckt "... entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten ..." hat man mein Vertrauen verwirkt. Ich kann mein vieles Büchergeld auch woanders ausgeben.

Weltbild

Im Buchladen arbeiten Bücherwürmer. Das sind diese meist bebrillten Zeitgenossen, die schon seit ihrem ersten Leseerlebnis nur noch an Bücher denken können. Sie kennen jeden Autor und jeden Titel.  Bei ihnen fühlen sich Bücher, Leser und Kunden gut aufgehoben. Wie im Märchen ...

... nicht wie bei Weltbild.

Ich streiche um die Büchertische, hebe hier und dort ein Buch auf, lese die Zusammenfassung, zweifle und gehe weiter.

"Kann ich Ihnen helfen?"
"Mmh, ich weiß nicht. Ich suche etwas für meinen Bruder. Er liest eigentlich nicht so gern. Mehr so im Urlaub. "
"Taschenbücher oder gebundene Bücher?"
"?"

Taschenbücher oder gebundene Bücher? Gibt es da Leser mit bestimmten Vorlieben?

Gehört habe ich schon von Leuten, die glauben, dass im Taschenbuch weniger steht als im gebundenen Exemplar. Wenn er also nicht so gerne liest, dann sollte er wohl besser zum ausgedünnten Taschenbuch greifen - quasi der gekürzten Romanausgabe.

Vielleicht wollte sie auch nur testen, wie viel mir mein Bruder wert ist. Nur das billige Taschenbuch oder doch die teurere gebundene Ausgabe.

Oder hat sie etwa an seinen Urlaub und mögliche Schwierigkeiten mit seinen Gepäckmengen gedacht.

Bislang hatte ich in Kategorien wie Krimi oder Liebesroman, Biografie oder Historienschinken gedacht. Oh, warum habe ich mich damit herumgeschlagen. Taschenbuch oder gebundene Ausgabe - das Leben kann so einfach sein.