Samstag, 1. Juni 2013

365

Wie ein Herzschlag oder auch ein winziger Augenaufschlag sind die 365 Tage vergangen. Heute startete die Reise, die ich so sehr für mich ersehnt hatte. Kein Grund zur Trauer, denn ich werde an Bord sein. Nicht heute und nicht morgen, aber Anfang Juli. Genügend Zeit, um die Berichte der ersten Mittelmeerfahrer zu lesen. Was sie erleben, werde ich dann auch erleben. Alle guten Wünsche begleiten sie daher!

Preislich hat sich die Disney Cruise Line bis heute nicht bewegt. Womit - oder besser gesagt - mit wem werden sie die Schiffe füllen?

Welcome

Endlich ist sie da! Willkommen liebe Disney Magic im Mittelmeer. Fahre sicher und froh! Bis bald!

Dracula

In Whitby landete der blutige Graf auf britischen Boden. Im Dracula Experience kann man das Grauen nachfühlen. In der St. Mary's Church oberhalb Whitbys will man davon nichts wissen. Ein Schild stellt unmissverständlich klar: Wir wissen nicht, wo James Cook gesessen hat und Dracula war niemals hier. Dafür löst sich der angrenzende Friedhof langsam auf und zuweilen sollen Knochen in die Gärten unterhalb der Kirche fallen. Wir haben nichts davon gesehen. Hätte Graf Dracula seine Runden durch das Städtchen gedreht, so wäre es vielleicht etwas leerer gewesen. So zogen die unerschrockenen Massen über die mehr als hundert Jahre alte Schwingbrücke, die 199 Stufen hinauf zur Kirche und wieder hinab ins örtliche Getümmel. Am Magpie Cafe (Elster Cafe, BBC sei dank) standen sie bis auf die Straße. Kein Wunder, selbst Sarah Wiener hat dort schon Fish and Chips verdrückt.

Wir waren lieber im Sherlock's, einem zauberhaft dekorierten Cafe über zwei Etagen. Das Thema Sherlock Holmes wurde durch jede Menge alten Krempel gut getroffen. Das Essen war lecker und preiswert. 

BBC Two

Ein Programm wie "Springwatch 2013" kann und darf nur im britischen Fernsehen laufen. Niemand sonst kann sich so ernsthaft mit Vögeln und ihren Nestern, Käfern und anderen Kleintieren beschäftigen. Und das tagelang. Da wird jeder geschlüpfte Vogel gefeiert, seine Entwicklung minutiös überwacht und wehe es kommt ein Wiesel. Raubtier-Alarm! Wiesel essen Jungvögel - ach nee, das will doch keiner sehen. Briten schon. Haben Sie schon das gefrässige Wiesel gesehen? Nein, dann schnell noch mal die nächste Wiederholung abgespielt. Die Webcam direkt am Ort des Geschehens macht es möglich.

Natürlich kann man auch jede Menge lernen. Als Brite alles über die einheimische Tierwelt und wirklich faszinierende Verhaltensweisen. Da tauschen Raubvögel ihre Beute in der Luft aus, um den Standort der brütenden Mutter nicht zu verraten. Und Jungvögel verlassen das sichere Nest schon bevor sie flügge werden, um es einzeln dem Wiesel schwer zu machen. Das hatte sich ja tags zuvor gleich fünf Piepmätze geschnappt.

Als Deutscher kann man zudem noch den Wortschatz aufstocken. Magpie = Elster, wer hätte es gedacht.