Sonntag, 19. August 2012

Klimaanlagen - Teil 2

Hier soll natürlich nicht der Eindruck entstehen, dass alle deutschen Techniker keine Ahnung hätten. Nein, ich kann die Verantwortlichen auch beim Namen nennen. Auf Nachfrage bekannte sich die Meyer Werft zum von mir so getauften "Klimaanlagen-Desaster". Man kenne den Fehler, würde ihn beheben und ihn auf der Disney Fantasy nicht wiederholen, hieß es damals. Es seien auch nur ein paar Kabinen betroffen gewesen. Wie tröstlich. In der Meyer Werft werden Kreuzfahrtschiffe wie am Fließband gebaut. Am 12. August hat die Celebrity Reflection das Dock verlassen, jetzt ist die Norwegian Breakaway in der Mache. Von Disney haben sie die Dream und die Fantasy gebaut. Wie kann da jemand auf die Idee kommen, den Temperaturfühler an einer der wärmsten Stellen in der Kabine anzubringen? In der Dusche wäre noch schöner gewesen. Philippinische Werften an die Macht!

Klimaanlagen - not a german thing

Das war ein heißer Tag. Da muss ich unweigerlich an Klimaanlagen denken. Zum Beispiel an die auf der Disney Dream. Grundsätzlich ist natürlich jeder Quadratzentimeter auf diesem Schiff gekühlt - bis auf die Außenbereiche. Da sind die Techniker aber kurz vor einem Durchbruch. In unserer Kabine war er ihnen schon gelungen. Hier waren am ersten Abend 15 Grad - nicht gefühlt, sondern vom Techniker gemessen. Schuld war das "german engineering". Nach dieser Aussage war die Kabine von einem Moment peinlicher Stille erfüllt. Für die schlauen deutschen Köpfe, die den Temperaturfühler für die Klimaanlage direkt über dem Abluftgitter vom Kühlschrank angebracht hatten, fanden wir kein Wort der vaterländischen Verbundenheit. Hätten wir die philippinischen Techniker nicht gehabt, hätten wir den Rest der Reise in den nicht vorhandenen Daunenjacken verbringen müssen. Der Trick war, einen Becher mit Eiswürfeln direkt am Fühler aufzustellen. Bei soviel Ideenreichtum will man die Staatsbürgerschaft wechseln.