Donnerstag, 4. April 2013

Hamburger Dom

Volksfeste machen bei winterlichen Temperaturen nicht wirklich Spaß. Zwei Dinge waren den Besuch aber wert.

Hamburger kaufen auf ihrem Dom offensichtlich lieber Süßes als Hamburger (oder Rostbratwürste). Ungezählte Schmalzgebäckstände - ja, unweigerlich auch Berliner - und Stände mit Lebkuchenherzen, Schokofrüchten und Liebesäpfeln. Schokofrüchte und Liebesäpfel in Geschmacksrichtungen und mit Verzierungen, wie ich sie in Berlin noch nie gesehen habe. Auch die Beschriftungen der Lebkuchenherzen waren einzigartig. Die Hamburger sind echt süß.

Auf dem Hamburger Dom kann man einen Mäusezirkus besuchen. Ungezählte Mäuse wuseln durch Prinzessinnenschlösser, Ritterburgen, Indianerzelte und Zirkusmanegen, schweben in Flugzeugen oder Ballons über Einstreu und ihre Gefährten. Ein Riesenspaß für wenig Geld - wenn da nicht der Geruch wäre. Mäusepipi mal 100 = muss man sich dran gewöhnen. Schafft man aber.


Fahrgeschäfte gab es natürlich auch. Besonders die Geisterbahn wirkte schon von außen so gruselig, dass ich mich erst gar nicht reingetraut habe. Disney-Park-Fans sind echten Grusel nicht gewohnt.

Hagenbecks Tierpark

Hagenbecks Tierpark ist immer eine Reise wert. Seit letztem Jahr kommt man hier auf kurzen Wege sogar bis zum Eismeer. Das Eismeer ist eine Mischung aus Arktis mit Eisbären und Antarktis mit Pinguinen. Dazwischen ein paar Papageientaucher, Seebären, Kegelrobben und - die sind richtig toll - Walrösser. Die Tiere sind von oben und unten zu sehen. Das Walrossbecken ist wahnsinnig tief (7 Meter, glaube ich) und die Walrösser gleiten durch die Fluten. Von oben scheint die Sonne herein und alles glitzert und selbst die Walrösser sind in dieser Welt richtig schön.

Die Seebären machen ihre Späße und mischen die Kegelrobben auf, mit denen sie zusammenziehen mussten. Die Pinguine stehen dumm rum oder schwimmen wild durch die Gegend. Manchmal bekommen alle zusammen einen Flitz, nehmen Anlauf und springen an Land. Toll, was die so können.


Bei Hagenbeck leben natürlich noch viel mehr Tiere. Elefanten, die man auch füttern kann, wenn sie nicht aufgrund der Kälte drinnen stehen müssen. Löwen, Zebras, freilaufende Pampashasen und und und. Wäre das Wetter nur etwas freundlicher gewesen (zur Sonne hätte auch noch Wärme geliefert werden können) wäre es sicher ein schöner Ausflug gewesen. So aber gingen viele ins Tropenaquarium und wir zitterten nur durch den halben Tierpark. Hamburg ist ja immer eine Reise wert. Im Sommer dürfen dann bestimmt auch die Elefanten auf ihre Freianlage. Dann Futter frei - wird vom Förderverein des Zoos verkauft.

Die Elbphilharmonie

Baustellenbesichtigung mit Helm und gelben Gummistiefeln mit Stahlkappe und durchtrittsicheren Sohlen. So ausgestattet geht es vom Pavillon auf den Magellan-Terassen zur Belustigung aller anderen Touristen bis hinüber zur Elbphilharmonie. Baustelle pur. Ein Blick in den Tunnel, der später die längste Rolltreppe Europas beherbergen wird (mit spezieller Neigung, aber das ist wohl nur etwas für Rolltreppen-Spezialisten), dann die Parkhausausfahrt hinauf ins Parkhaus und weiter durch das enge Treppenhaus hinauf bis in die 12. Etage (oder war es nur die 11.?). Für Baustoffkenner wird über Zementzusammensetzungen referiert. Der Blick ist von hier oben schon recht schön. Hier wird sich später die öffentlich zugängliche Plaza befinden. Den Traumblick wird es also umsonst und gratis für alle Besucher geben. Inklusive einer Fahrt mit der schon erwähnten Rolltreppe.

Weiter über eine schöne Freitreppe in die Sphären des Konzertsaals. Kein Mucks wird von dort nach rechts oder links, oben oder unten dringen. Ein Fuge rund um den Saal sorgt dafür. Schnell noch auf die Bühne und einmal dieses Gefühl genießen. Gefühl? Vor lauter Stahlträgern ist die spätere Größe des Saals gar nicht zu erkennen. Na, wird schon. Kleine Aufklärung zu Akustik. Vorgesehen ist, dass es egal sein wird ob ein Gast dem Orchester lauschen wird oder über 2.000. Die Sitze selbst fungieren dank der Polsterung als Geister-Gäste.

Jetzt noch schnell in die direkt neben dem Bühneneingang gelegene Wohnung. Eine von vielen. Die anderen liegen aber in den oberen Etagen. Die Wohnung hat einen Balkon mit der für die Elbphilharmonie typischen Verzierung und kleinen schwarzen Punkten auf den Scheiben. Die Punkte sorgen sowohl für Kühlung, als auch für eine optimale Wärmenutzung. Je nachdem, ob es in Hamburg mal wieder regnet oder die Sonne scheint. Später einmal - viel später, vielleicht 2017 - wird hier einmal jemand wohnen und tausende Hamburger und Besucher wie wir waren schon vorher da. Cool, oder?

Fotografieren durfte man, aber nur für den Privatgebrauch. Könnte sich ja jemand die schicken gelben Gummistiefel abschauen.

Insgesamt ein schöner Ausflug. Wer kann, sollte auch mal hin. Ein bisschen Zeit ist ja noch. Alles zum Thema Tickets hier.

Hamburgs neue U-Bahn


Die ganze U-Bahn ist nicht neu, auch nicht die Linie, aber die Bahnhöfe Überseequartier und HafenCity Universität, die sind neu.

Der Endbahnhof HafenCity Universität ist sogar noch so neu, dass er nur am Wochenende bedient wird. Was einen hier unterirdisch erwartet, ist überirdisch und überdimensioniert. Eine riesige Halle, endlose Rolltreppen - wenig Fahrgäste. Aber das wird bestimmt noch.

Oben landet man auf einer Baustelle. Da entsteht ein toller Spielplatz für Jung und Alt. Hinter den Sandbergen liegt auf der einen Seite der Kreuzfahrtterminal und auf der anderen Seite das 25h Hotel. Kurz gewunken und dann ab ins Unileverhaus. Hier lockt der kleine Laden mit Fabrikverkauf und am Samstag die Aktion "Schönes Shoppen". Draußen pfeift der Wind um die Hochhausecken - wenig gemütlich.